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Test des Aleck Punks Rad Kommunikationssystems

Als

Ausgangslage

sei zu betrachten, dass ich gerne und viel auf dem Rad sitze. Ich gravel dabei einiges (auch auf Straßen und Schotterwegen) weg, bin aber auch gerne mit dem MTB in den Wäldern und auf „Überquerungen“ unterwegs.  Wenn ich alleine unterwegs bin, trage ich dabei fast immer meine In-Ear-Kopfhörer und höre Musik oder auch Podcasts.

Dabei habe ich in Vergangenheit schon häufiger das miese Gefühl gehabt, dass ich gerade bei Ein- und Ausfahrten oder aber auch wenn Autos oder andere Radfahrer mich überholen, ich mich häufig durch meine Kopfhörer von der Außenwelt abgeschnitten fühle. Das ist einerseits natürlich so auch gewollt, andererseits birgt es natürlich ein durchaus hohes Unfallrisiko, wenn ich meine Umwelt nicht wahrnehme (auch wenn ich das Volume der Kopfhörer noch recht leise

Die zweite Situation, die ich auch schon einige Mal erlebt habe, ist folgende: Ich bin mit einer Begleitung unterwegs und die Entfernungen trennen sich immer mehr aufgrund unterschiedlichem Leistungsvermögen. Gerade bei Abfahrten bin ich z.B. meinen Freunden um einiges unterlegen und frage mich bei mancher Abzweigung, ob sie wohl links, rechts oder geradeaus gefahren sind. Im Notfall muss das Handy rausgeholt werden oder aber ich fahre unter Umständen einen anderen Weg wie meine Freunde. Des Weiteren kommt man bei bei Ausfahrten kaum dazu, dass man mit seinen Mitstreitern nebeneinander fahren kann. Wenn  man kommunizieren will, muss man entweder laut rufen oder aber auch seinen Kopf nach hinten neigen und verliert den Verkehr aus dem Blick.

Gerade für diese beiden Situationen bietet Aleck ein innovatives neues System an: die Punks, wobei mir der Name schon direkt gefällt 😊Worum geht es nun bei den Punks?

Die Idee: Die Punks bilden ein „ziemlich“ ohrnahes Audio-und Kommunikationssystem für Radfahrer. Ohrnah bedeutet, dass die Punks nicht direkt im oder am Ohr befestigt sind, sondern diese sich am Helmbefestigungsriemen anschnallen lassen. Sinn macht hierbei nur der vordere Befestigungsriemen. Die Punks haben somit also keinen direkten Kontakt zum Ohr. Für den Test habe ich schließlich auch direkt ein Set erhalten, auch wenn man die Punks alleine auch nutzen kann als Kopfhörer-Ersatz. Der Einzelpreis liegt bei ca. 144 Euro, das Set gibt’s für 268 Euro.

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Ob der Sound der Kopfhörer überzeugt, ob ich nun wirklich auch mit meinen anderen Mitfahrern kommunizieren kann und ob die Punks den doch recht hohen Preis rechtfertigen, soll dieser Test zeigen.

Zunächst zu den Punks selbst:

Die Punks sind gerade einmal 15 Gramm schwer und haben die Maße von 2,5 x 5,5 x 1,2 cm.

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Der Hersteller gibt auf seiner Homepage 10 Gramm an. Das ist tatsächlich etwas verwirrend.

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Damit man weiß, wohin ein jedes Punk gehört, sind sie praktischer Weise noch mit einem R bzw. L beschriftet. Diese beschrifteten Seiten kommen letztlich nach innen an den Helmriemen. Aufgeladen werden sie jeweils einzeln mit einem mitgelieferten USB-C-Kabel mit einer zweifach Aufgliederung, so dass man das Set in einem aufladen kann.  Dieses Kabel wird stilgerecht in einem kleinen Beutelchen mitgeliefert.

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Die  Punks sind zudem staub- und wassergeschützt, jedoch nicht wasserdicht. 

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Die Punks sollen bis zu 12 Stunden Kommunikation ermöglichen, dann ist der nächste Ladezyklus dran. Definitiv ausreichend Zeit.

Befestigung: Die Punks lassen sich recht einfach am Helmriemen befestigen. Das Gute dabei ist: an jedem Helmriemen. Sie sind somit mit allen Helmen kompatibel. Da ich unterschiedliche Helme je nach Ausrittart habe, finde ich das sehr praktisch. 

Eine kleine optische Schwierigkeit habe ich ausgemacht, beiden Punks auf ungefähr gleicher Höhe am Riemen zu befestigen. Sind die Punks nämlich einmal fest, muss man sie erst wieder lösen, um sie verstellen zu können. Auch verlaufen je nach Hersteller die Riemen manchmal schon nähher am Kopf, .d.h. an den Wangen, bei anderen liegen die Riemen schon eher am Ohr. Hier muss man ein wenig ausprobieren, was einem selbst am besten passt. Mein Gravelhelm zeigte schon leichte Schwierigkeiten auf, da die Punks doch recht weit vom Ohr entfernt waren und dies die Kommunikation ein wenig schwieriger gemacht hat.

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In der Praxis:

Erste Inbetriebnahme: Um die Punks nutzen zu können, muss ich sie über Bluetooth mit meinem Handy koppeln. Für die Kommunikation mit meinen Mitfahrern benötige ich zusätzlich noch die Aleck Punks Appp dazu, in der man sich miteinander verbinden kann. Diese Kopplung und die Einrichtung verläuft intuitiv und ist recht simpel. In der App lässt sich schließlich eine Gruppe erstellen, in der man seine weiteren Mitstreiter einlädt. Dann nur noch „Join the Call“ klicken“ und schon startet die Kommunikation. So simpel und so gut. Die Gruppe ist zudem unbegrenzt groß, so dass alle weiteren Mitfahrer – Punks voraussgesetzt- auch in die Gruppe können. Die Kopplung der Kopfhörer mit dem Handy ist schnell und einfach über Bluetooth eingerichtet.

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Handhabung: Hier braucht es tatsächlich einiges an Zeit, um die ganzen Befehle korrekt auszuführen. Gelingt An- und Ausstellen noch recht einfach, so habe ich, um die gesamte Bandbreite der einzelnen Befehle zu erlernen, wirklich lange gebraucht  und musste mehrfach die Bedienungsanleitung noch einmal zur Hand nehmen, da es doch einige verschiedene Modi gibt.

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Von Vorteil ist aber, dass man die Punks problemlos auch mit Handschuhen bedienen kann.

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Sound: Aleck wirbt mit einem kristallklarem Sound. Naja. Das ist wohl ein hehres Werbeversprechen. Man darf hier sicherlich keine Oper-Soundqualität erwarten, insbesondere da der Sound immer auch noch dem Wind ausgesetzt ist.

Wenn ich die Punks nur als reinen Kopfhörer für Musik nutzte, war ich aber tatsächlich recht positiv überrascht. Das Hörerlebnis ist wirklich mehr als ordentlich. Dafür sorgen sicherlich auch die 3 Schichten von Windunterdrückung.

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In der Kommunikation mit einem Mitfahrer war es zum Teil etwas schwieriger die andere Person zu verstehen. Dafür sorgte vor allem der recht starke Wind, der immer wieder ein reges Rauschen hervorbrachte.

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Bei hohen Fahrgeschwindigkeiten wird dieser Wind also immer irgendwie vorherrschen. ABER: Man hat die Möglichkeit mit einem einfach Klick sich selbst zu muten, so dass man sich dem Rauschen entziehen kann ( sofern der Partner sich auch mutet). Genauso schnell hat man sich aber auch wieder entmutet. Dies finde ich als Lösung wirklich sehr praktisch. 

Bei unseren Ausfahrten haben wir feststellen können, dass die Kommunikation ohne sich drehen oder rufen zu müssen, echt äußerst praktisch und gewinnbringend war.  Die meiste Zeit konnte man sich einfach in normaler Lautstärke mit seinem Partner unterhalten. Dabei war es auch für eine entspannte Ausfahrt förderlich, dass man den weiteren Weg besprechen konnte oder auch auf Gefahren hinweisen konnte. Diese Gespräche liefen recht schnell wie selbstverständlich ab und erst als wir die Gegenprobe machten und die Punks komplett ausstellten, merkten wir, wie entspannt das vorherige Fahren war, so dass wir die Punks nicht mehr missen wollen.

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Neben diesem Party Modus, bei dem man die gesamte Zeit miteinander verbunden ist, gibt es auch noch die Push-To-Talk Variante, die wie bei einem Walkie Talkie funktioniert. Möchte man etwas mitteilen, drückt man den Knopf und teil mit, was man mitzuteilen hat. Eine praktische Alternative.

Die Entfernung bzw. die Distanz zwischen den beiden Fahrern spielt dabei überhaupt keine Rolle hinsichtlich der Qualität der Übertragung. Die Reichweite ist unbegrenzt.

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Und noch ein überragendes Feature bieten die Punks neben der Kommunikationsmöglichkeit: Man kann seinen Partner wiederfinden, wenn man ihn verloren hat. Denn die Punks bieten eine GPS Verfolgung des Partners, welche ich mir auf einer Karte in der App auch direkt anschauen kann und nachfahren kann.

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Fazit:

Ich finde die Punks sind eine hervorragende Option als Alternative zu normalen In-Ear Kopfhörern. Insbesondere wenn es um die Sicherheit im Straßenverkehr geht, kommt man eigentlich nicht um die Punks herum. Auch als Kommunikationsmittel auf Ausfahrten bieten die Punks hervorragende Dienste und erleichtern einfach das Miteinander.  Der Nachteil ist jedoch für mich der doch recht hohe Anschaffungspreis und das schwierigere Bedienungssystem, so dass ich insgesamt 4 Sterne vergebe.

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